Der Arme

Der Arme

Mit einem Vorwort von Eva Barlösius

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Der Arme, zuerst 1906 als Aufsatz veröffentlicht und dann eingeflossen in die Soziologie von 1908, ist eine der wichtigsten Schriften Georg Simmels. Mit der ihm eigenen analytischen Fähigkeit zeigt Simmel eindrucksvoll, dass nicht persönlicher Mangel oder bloße Entbehrung einen Menschen zum Armen macht. Im Gegenteil: Zum Armen wird man durch das Anrecht und den Erhalt gesellschaftlicher Unterstützung, und dies markiert »formale Deklassierung« und die Zuweisung zur »Klasse der Armen« . Erst durch diese gesellschaftliche Reaktion werden Bedürftige zu Armen, weshalb Armut die Gesamtgesellschaft betrifft und über diese trefflich Auskunft gibt. Dies gilt bis heute, Der Arme hat nichts an Aktualität eingebüßt und eignet sich bestens dazu, die Armut der gegenwärtigen Gesellschaften zu verstehen.

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Artikelnummer: 9788894801040 Kategorie:
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Der Arme, zuerst 1906 als Aufsatz veröffentlicht und dann eingeflossen in die Soziologie von 1908, ist eine der wichtigsten Schriften Georg Simmels. Mit der ihm eigenen analytischen Fähigkeit zeigt Simmel eindrucksvoll, dass nicht persönlicher Mangel oder bloße Entbehrung einen Menschen zum Armen macht. Im Gegenteil: Zum Armen wird man durch das Anrecht und den Erhalt gesellschaftlicher Unterstützung, und dies markiert »formale Deklassierung« und die Zuweisung zur »Klasse der Armen« . Erst durch diese gesellschaftliche Reaktion werden Bedürftige zu Armen, weshalb Armut die Gesamtgesellschaft betrifft und über diese trefflich Auskunft gibt. Dies gilt bis heute, Der Arme hat nichts an Aktualität eingebüßt und eignet sich bestens dazu, die Armut der gegenwärtigen Gesellschaften zu verstehen.

Georg Simmel (1858-1918) war einer der bedeutendsten Denker des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts und gehört zu den Gründervätern der Soziologie. Seine Schriften werden bis heute breit rezipiert und bilden die Grundlage für viele aktuelle soziologische Diskussionen. 1909 gründete er zusammen mit Max Weber, Ferdinand Tönnies und Werner Sombart die Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS). Zu seinen bekanntesten Werken zählen: Philosophie des Geldes (1900); Die Großstädte und das Geistesleben (1903); Soziologie. Untersuchungen über die Formen der Vergesellschaftung (1908).

Eva Barlösius ist Professorin für Makrosoziologie und Sozialstrukturanalyse an der Leibniz Universität Hannover. Sie forscht über den Wandel von Wissenschaft, Infrastrukturen und Sozialstruktur in der Wissensgesellschaft. Einige Publikationen zum Thema: Infrastrukturen als soziale Ordnungsdienste. Ein Beitrag zur Gesellschaftsdiagnose, Frankfurt 2019, Dicksein. Wenn der Körper das Verhältnis zu Gesellschaft bestimmt, Frankfurt 2014, Concepts of Originality, in: Science, Technology and Human Value 2019. Ein weiteres Forschungsthema ist die Soziologie des Essens (3. Aufl. 2016).

Zusätzliche Information

ISBN

9788894801040

Veröffentlichungsdatum

2019

Seiten

96